„Tja, nun sitzt man zu Hause und wartet bis eine neue Meldung wegen des Corona Virus’ kommt. Man wartet bis man neue Aufträge bekommt und man wartet bis alles vorbei ist.“

Maria Hächler | Die drei Wochen vor den Frühlingsferien waren turbulent. Der Bundesrat beschloss die Schulschliessung und die Bevölkerung wurde angehalten – zum Schutz aller – zu Hause zu bleiben. Dieser Entscheid verändert auch der Alltag vieler Schülerinnen und Schüler stark. Im folgenden Text berichten Schülerinnen und Schüler der 6e des Schulhaus’ Feld, wie ihr neuer Schulalltag aussieht. Lena, Lina, Annina, Philine, Oriana, Maria, Konstantin, Manuel und Sophie haben für Sie geschrieben.

Es war Freitag der 13. Es war etwa 16 Uhr, als wir – die Klasse 6e – mit dem Fahrrad vom Kunsthaus nach Hause fuhren. Wir hatten im Kunsthaus einen tollen Workshop zum Thema “Angst“. Als wir in der Schule ankamen, verabschiedeten wir uns am Brunnen und unsere Lehrerin meinte: “Dann sehen wir uns alle hoffentlich am Montag.”

Als ich nach Hause kam, habe ich gefragt ob die Schulen jetzt schliessen. Zuerst habe ich mich riesig gefreut aber im Nachhinein war die Freude nicht mehr so gross. Ab diesem Moment veränderte sich vieles.

Am Montag wurde alles eingerichtet und wir bekamen Informationen wie es jetzt weitergehen wird. Alle Lehrpersonen bereiteten für uns Unterrichtsmaterialien vor, die wir schon bald lösen konnten. Das ganze System läuft über eine App namens Microsoft Teams. In dieser App können wir mit den Lehrpersonen schreiben, einen Konferenzcall halten und natürlich die Aufgaben der Lehrerpersonen machen.

Die ersten Tage waren schwierig, denn ich musste in einen Rhythmus kommen, sonst würde ich den ganzen Tag im Pyjama vor dem Fernseher sitzen und die Schule vernachlässigen. Es ging eine Weile bis ich mich eingelebt habe. Jeden Morgen muss ich um 8 Uhr aufstehen, frühstücken und etwas für die Schule machen. Den Rest des Tages zeichne, bastle und spiele ich. Meine Freundin und ich telefonieren fast täglich und machen die Hausaufgaben gemeinsam und plaudern. Ich gehe eigentlich auch jeden Tag an die frische Luft. Zuhause alle Aufgaben zu machen ist gar nicht so leicht wie ich dachte. Man muss sich alles gut einteilen, so dass man nichts vergisst.

Ich übe jeden Tag den Typewriter, um das 10 Fingersystem zu lernen. Ich übe auch jeden Tag Klavier, das macht mir auf jeden Fall Spass. Ich hoffe, dass die Schule bald wieder öffnet, weil ich noch sehr an die alte Unterrichtsform gewöhnt bin. Aber ich kann auch länger schlafen, das ist ein Vorteil.

Mir gefällt es grundsätzlich zu Hause zu arbeiten und auch mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Aber das Problem ist, dass ich nach den Sommerferien in die Oberstufe komme und ich vielleicht nie wieder mit meinen Klassenkameraden und Klassenkameradinnen in die Schule gehen kann und das macht mich ziemlich traurig. Mir ist aber auch viel langweilig. Aber man gewöhnt sich dran.

Ich persönlich finde es auch spannend digital zu lernen, ohne Schulzimmer und Lehrer. Es macht eigentlich auch Spass so zu lernen, weil man z.B. dabei Musik hören kann. Es hat aber auch Nachteile: man sieht seine Freunde nicht, man lernt nicht alles, man hat wenig Bewegung und man muss sehr organisiert und diszipliniert sein. Es ist schwer, wenn man alles selbst einteilen muss, wenn man alle Aufgaben allein lösen und wenn man alles im Überblick behalten soll.

Es gibt doch auch Gutes an der „Quarantänenzeit“: Ich mache viele spannende Erfahrungen. Ich probiere auch neue Dinge aus, die ich sonst aus Zeitgründen nicht oft machen kann. Ich koche und backe zum Beispiel viel mehr als sonst. Ich lerne auch neue Kochrezepte. Ich räume auf, was ich sonst wenig tue. Ich zeichne viel mehr, bastle und telefoniere mit Freunden.

Trotzdem hoffe ich, dass diese Zeit schnell vorübergeht.